Sabine Arndt

DIPLOM-BETRIEBSWIRTIN (FH) FERNSTUDIENGANG / ABSCHLUSS 2011

Wie das Studium zum Diplom Betriebswirt mein Leben komplett veränderte…

Hätte ich damals, vor Eintritt in das Berufsleben, einen Berufseignungstest absolviert, wie es heute üblich ist, wäre bestimmt Ökonomie herausgekommen. Doch damals, 1982 kam für mich sozialistische Ökonomie nie infrage. So startete mein beruflicher Werdegang in der Apotheke mit einer Berufsausbildung. Später studierte ich und arbeitete als leitende Pharmazieingenieurin in öffentlichen Apotheken. In den Apotheken waren es vor allem die betriebswirtschaftlichen Themen, die mich in diesem Beruf begeisterten. Wann kauft ein Kunde, wie funktioniert Warenlagerhaltung (damals natürlich ohne PC und mit Steckkartensystem)? Später kamen noch Führungsthemen und Teamzusammenhalt dazu. Dies alles interessierte mich mehr als chemische Formeln und Arzneimittelforschung.

Wenn man in einem Beruf tätig ist, den man nicht mit Leidenschaft ausübt, passiert folglich, was bei allen passiert: die Unzufriedenheit steigt stetig. Der Wunsch, festgefahrene Strukturen zu verlassen und Neues zu entdecken, wuchs für mich nach dem Fall der Mauer massiv an. Ich suchte nach Auswegen. Gemeinsam mit meinem Bruder gründete ich eine GbR und später die Gispack Int. Ltd. ein IT- Dienstleistungsunternehmen. Doch auch jetzt war sie nicht weg, die latente Unzufriedenheit im Hintergrund.

Durch Zufall las ich den Aufruf zur Einschreibung in den ersten Jahrgang des Fernstudiengangs zum Diplom-Betriebswirt an der (damaligen) FH-Brandenburg. Ich sah es und genau eine Sekunde später stand für mich die Entscheidung fest. Ich griff zum Hörer und meldete mich sofort an. Ich war die erste Anmeldung und nun lagen spannende Wochen vor mir, denn es mussten sich genügend weitere Studieninteressierte finden. Zu meinem Glück war die Mindestanzahl an Studierenden schnell gefunden und eine aufregende Zeit des Studiums begann. Von Anfang an wusste ich, dass es die beste Entscheidung in meiner beruflichen Laufbahn sein wird. Für mich war die Studienzeit wunderbare Jahre mit vielen tollen Leuten. Mit einigen stehe ich bis heute in Kontakt und wir arbeiten, wenn es passt, in Projekten zusammen.

Berufstätig und alleinerziehend mit zwei Kindern wurde der Alltag neu geordnet und das Studium erhielt eine große Priorität, indem ich es in unser Familienleben integrierte. Meine Tochter fragte mich geduldig Englischvokabeln ab und beim Abendbrot erzählte ich oft, was ich Neues gelernt hatte. Das Giffen-Paradox, für welches wir gemeinsam nach Eselsbrücken suchten, bleibt mir hier in bester Erinnerung. Mit diesen Lernmethoden hatte ich schon in meiner Schulzeit Erfolg.

Die typische BWL-Antwort „Es kommt drauf an...“ war für mich, mit meinem naturwissenschaftlichen Hintergrund schwer anzunehmen, denn bisher gab es immer nur eine richtige Lösung. So lernte ich nun von der Pike auf neue  Denkansätze und entwickelte mein strategisches Denken. Das Studium schloss ich als Jahrgangsbeste ab. So, und jetzt? Was kommt nun? Wie kann man das ganze theoretische Wissen in der Praxis anwenden? Ich überlegte, was es denn ist, das mich wirklich dauerhaft motiviert und mich mit Begeisterung aus dem Bett springen lässt. Meine Erfahrung, einfach mal neue Wege auszuprobieren, kam mir hier zu Gute und so baute ich in unserem Unternehmen den Gründungsberatungsbereich auf. Alles, was ich bisher theoretisch gelernt hatte, konnte ich nun in der Praxis anwenden: SWOT und Nutzwertanalysen erstellen, Entscheidungen ableiten, ein Unternehmen ins Rollen bringen. Danach folgten ein Aufbaustudium zum Systemischen Business Coach und die Weiterbildung zum Strategieberater an der Hochschule Wismar. Qualität in der Arbeit basiert für mich auf einer fundierten Ausbildung.

Dann war der Zeitpunkt gekommen auszusteigen und ich ging in die alleinige Selbstständigkeit als beratende Betriebswirtin. Heute arbeite ich als Führungskräfte- und Unternehmercoach. Ich unterstütze meine Kunden bei der Entwicklung der Unternehmensstrategie oder der Führungspersönlichkeit. Endlich habe ich einen Beruf, den ich mit Leidenschaft ausübe, für den ich brenne und bei dem ich nicht auf die Uhr schaue. All das wäre ohne das Studium an der FH Brandenburg nicht möglich gewesen. Von den praxisnahen Inhalten des Studiums profitiere ich noch heute.

Vielleicht stehen Sie nach dem Studium vor derselben Frage: So und jetzt? Geld verdienen! Sicher ist Geld verdienen nach dem Studium wichtig, aber es ist nicht alles. Nehmen Sie sich Zeit! Überlegen Sie, welche Werte Ihnen wichtig sind und wie Ihr Leben in 10 Jahren aussehen sollte. Wofür brennen Sie? Dann finden Sie den Bereich und die Branche, in der Sie Ihren Beitrag zu einer besseren Welt leisten können. Es mag pathetisch klingen, doch wenn Sie einem Beruf mit Leidenschaft nachgehen, machen Sie die Welt ein Stückchen besser. Und ganz nebenbei verdienen Sie auch noch Geld. Und sollten Sie, wie ich damals, feststellen, dass Sie im falschen Beruf stecken, dann ist es nie zu spät alte Muster zu verlassen und endlich seiner Leidenschaft zu folgen. Eine spannende Zeit liegt vor Ihnen!

https://unternehmensberatung-arndt.de