Tag der offenen Projekte und Lehrpreisvergabe am FBI

Am 24.01.2019 haben die Studierenden des 5. Bachelorsemesters der Informatikstudiengänge wieder ihre Labor-Türen geöffnet und dem interessierten Publikum ihre Projektergebnisse präsentiert. Dabei ging es um verschiedene Themen aus der Informatik/Medizininformatik:

  • Künstliche Intelligenz (Roboter-Wettbewerb)

Im Labor für Künstliche Intelligenz wurde gezeigt, wie Roboter entworfen, auf Legobasis gebaut, programmiert und in einem Wettbewerb getestet werden. Ziel war es, mit diesen „Pizzen“ auf einer dem Roboter unbekannter Strecke (einer „Stadt“ mit „Hindernissen“) auszuliefern. Diverse Sensoren, Aktoren und Motoren kamen dabei zum Einsatz. Unterschiede im Schwierigkeitsgrad (manuelle oder automatische Wegplanung) wurden mit unterschiedlichen Punkten honoriert. Das Siegerteam gewann eine Flasche Sekt.

 

  • Anwendungen in der IT-Sicherheit 

Station 2 des Rundganges war das Netzwerk- und Sicherheitslabor. Hier zeigten die Studierenden ihre Ergebnisse aus Recherchen zu IT-Sicherheitsaspekten: u.a. inwieweit man ausgedruckte Dokumente dem entsprechenden Drucker zuordnen kann. Sie erklärten, dass jedes Dokument, das in Farbe gedruckt wird, sogenannte Tracking Dots enthält und somit ggf. Aussagen zu Zeit, Ort, Druckerfirma und –typ sowie Seriennummer extrahierbar sind.  Im zweiten Projekt ging es um den Umgang mit der„Intel  Management Engine (ME)“. Dahinter verbirgt sich ein Mikrocontroller mit eigenem Betriebssystem, der unabhängig vom Hauptprozessor arbeitet. Die ME steckt seit 2006 in jedem PC mit Intel-Prozessor. Die ME ist kryptografisch gesichert und kann kryptografische Schlüssel, Signaturen und Zertifikate prüfen.

 

  • Plattformen und Beispielapplikationen im Internet der Dinge

In diesem spannenden Projekt ging es um eine praktische Anwendung des Internets der Dinge (IoT) am Beispiel eines offenen Protokolls zur Machine-to-Machine-Kommunikation namens MQTT (Message Queuing Telemetry Transport). Als Beispielanwendung wurde eine automatische Futtergabe für Katzen realisiert. Grundlage dazu waren mehrere Einplatinenrechner vom Typ Raspberry Pi, welche über einen gemeinsamen Broker (lief auf einem dieser Rechner) Informationen austauschten. Daneben kamen noch diverse Sensoren und Motoren sowie eine Kamera zum Einsatz. Nach erfolgreicher Futtergabe sendete ein Twitterbot ein Bild vom nun glücklichen Tier bzw. des aufgefüllten Napfes an das voreingestellte „Herrchen“. Neues Futter gibt es aber nur, wenn das Gewicht der Futterschale einen voreingestellten Wert unterschritten hat und natürlich schon ausreichend Zeit seit der letzten Fütterung vergangen ist. Programmiert wurde in Python.

 

  • Mathe-und Informatik-Quiz

Das Team entwickelte ein tolles Quiz alá „Wer wird Millionär“, bei dem Wissen zur Mathematik und Informatik abgefragt wird. Dabei beantworten 2 Spieler jeweils 1 Frage mit 4 Antwortmöglichkeiten, die sie über einen X-Box-Controller auswählen. Bei der Erstellung wurde die Unity-Engine genutzt und in C# programmiert. Das entstandene Spiel ist auch für Messen und Events geeignet.

 

  • Ganganalyse Datenbank

Die erste Gruppe der Medizininformatiker hatte den Auftrag, die gesammelten Daten aus den verschiedenen Gangexperimenten, die an der Hochschule stattgefunden haben, für hochschulübergreifende Forschung in eine Datenbank einzupflegen, die online erreichbar ist. Dabei wurden 31 Messszenarien und Aufzeichnungen von 97 Probanden zusammengefasst.

 

  • Machbarkeitsstudie zur Vorbereitung einer Studie zu Gleichgewicht und kognitive Fähigkeiten

Das größte Projekt anhand der Teilnehmer, Betreuer und des Titels stammt ebenfalls von den Medizininformatikern. Es sollte eine Studie zur Überprüfung der geistigen Leistungsfähigkeit durch Gleichgewichtstraining vorbereitet werden. Wegen der großen Teilnehmerzahl wurde dieses Projekt auf drei Gruppen verteilt: "Material und Methoden", "Programmierung" und "Fokusgruppen".
Dabei prüft die Gruppe "Material und Methoden" verschiedene kognitive Tests und Möglichkeiten für Gleichgewichtstrainings. Die Gruppe "Programmierung" wurde beauftragt, ein Computerspiel zu entwickeln, dass mit Kraftmessplatten das Gleichgewicht mittrainiert. Mit der Frage, wer denn die Zielgruppe der Studie wird bzw. wie der Umgang mit dieser stattfinden soll, beschäftigte die "Fokusgruppe".

 

  • Mobile Anwendungen

Die nächste Gruppe beschäftigte sich mit Mobilen Anwendungen und erstellte zwei unterschiedliche Web-Applikationen: Die erste Applikation unterstützte Studierende bei der Suche eines Praktikumsbetreuers. Die App verschickt Mails an ausgewählte Professoren, diese können die Anfrage bestätigen und die App zeigt dem Studierenden an, wer zugesagt hat. Sie basiert auf dem Amazon Serverless App Service. Im Gegensatz dazu basiert die zweite Applikation auf Django. Es handelt sich bei der App um eine Musik-Streaming-Möglichkeit, bei der der registrierte Nutzer eigene Lieder hochladen und dann auf unterschiedlichen Geräten wiedergeben kann.

 

  • Old-School-Animation: 2- und 2,5D-Animation

Im Projekt der digitalen Medienwelt sollten die Teilnehmer Animationsvideos in 2D bzw. in 2,5D entwerfen. Dabei wurden aus 5 zufälligen Wörtern (z.B. Katzenfutter, Pudding, Tod, Schäfer, Äther) Geschichten kreiert, die im Anschluss als kurze Animationsvideos umgesetzt werden sollten. Leider konnte nur eine Gruppe ihr Video präsentieren, die zweite Gruppe präsentierte die von ihnen entworfene Geschichte und gab Einblicke in die Produktion der auftretenden Charaktere.

 

  • SQL oder NOSQL – das ist hier die Frage

 Diese Frage stellte Prof. Busse ihrem Projekteilnehmer. Dieser entwickelte daraufhin eine Apotheken-App, mit der das Suchen und Bestellen von Medikamenten über Datenbankeinträge getestet wurde. Dabei kamen die beiden Datenbanktypen zum Einsatz und wurden an diesem sehr praktischen Beispiel ausgiebig geprüft. Die Antwort ist aber genauso schwer wie das Dänische Familiendrama von Shakespeare:  für größere Datenmengen lohnt sich NOSQL und für schnelle Zugriffe SQL.

 

  • Lehrpreisvergabe

Bevor der Abend mit einem kleinen Imbiss und Getränken gemütlich im Foyer ausklingen konnte, wurde noch der Lehrpreis des Fachbereiches Informatik und Medien verliehen. Ca. 80 Studierenden (!) beteiligten sich am Ranking um den Lehrenden mit der besten Erklärung. Bis zum letzten Tag der Abstimmung gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Erst- und Zweitplatzierten. Am Ende siegte Prof. Dr. Jochen Heinsohn und erhielt den Pokal des FBI. Die Studierenden meinten dazu: „Ein Mann, ein Held!“ „Er erklärt ruhig mit Witz und Verstand komplexe Themen.“ Auf Rang 2 folgte Prof. Dr. Rolf Socher und auf Rang 3 Prof. Dr. Martin Schafföner. In einer zweiten Kategorie fragte die Fachschaft, mit welchem Lehrenden die Studierenden gern ein Feierabend-Bier trinken würden. Gewonnen hat unser Mathe-Übungsleiter Michael Dück, der strahlend seinen Preis (5 Flasche diverse Brandenburger Biersorten) entgegennahm. Zitate dazu waren: „Eine Grinsebacke.“ „Ein würdiger Repräsentant der Hochschule. Wer möchte hier nicht studieren, wenn man dieses Gesicht auf der Hochschulseite sieht?“. Den zweiten Platz teilten sich Prof. Dr. Michael Syrjakow und Prof. Dr. Reiner Creutzburg und den dritten Platz Prof. Dr. Rolf Socher, Prof. Dr. Jochen Heinsohn und Prof. Dr. Martin Schafföner. Überrascht wurde ich dann von den Studierenden mit dem Sonderpreis für „Die gute Seele des Fachbereichs“ – gaaaanz lieben Dank dafür!

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