Winterschool bei 33 Grad Celsius: Die THB zu Gast in Kenia

Mit dem Nachtflug zum Workshop für Papierflieger: Bei der Winterschool in Kenia schlossen Studierende der THB das internationale, interdisziplinäre Projekt (IIP) mit einem Kolloquium im Ausland ab und stellten ihre Ergebnisse der Arbeiten an einem „portablen, appgestützten Telemedizinkoffer“, einer „mobilen Solarbox“ und einem „appgestützten Biodigester“ vor.

Ausflug in den „Kakamega Forest National Reserve“ in Kakamega, Kenia. Foto: privat

Vom 25. Februar bis zum 05. März 2023 reisten insgesamt zehn Studierende und vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Fachbereichen Technik, Informatik und Medien sowie Wirtschaft nach Kakamega in Kenia. Während der Winterschool bei 33°C und Sonnenschein setzten die Studierenden erfolgreich die letzten Schritte ihrer Projektarbeiten um und fügten alle Ausarbeitungen zusammen. Das finale Kolloquium vor kenianischem Publikum und die anschließende Übergabe der Projekte war ein Höhepunkt der Reise.

Natürlich waren auch die beiden Professoren der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) fleißig und boten Vorlesungen für alle Interessierten der Universität in Kakamega an. Prof. Dr.-Ing Peter Flassig veranschaulichte in seinem Workshop das komplexe Thema Modellbildung, Versuchsplanung und Designoptimierung mithilfe von Papierfliegern, wo alle Teilnehmenden aktiv mitbasteln konnten. Prof. Dr. Thomas Schrader teilte sein Fachwissen mit den angehenden Medizinerinnen und Medizinern der Universität in Form einer Vorlesung zum Thema Physiotherapie.

Schon im September 2022 hatte das internationale, interdisziplinäre Projekt (IIP) der Bachelorstudierenden in den Studiengängen Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Peter Flassig begonnen. Hierzu hatten Studierende und Lehrende der Masinde Muliro University of Science and Technology aus Kakamega/Kenia (MMUST) die Technische Hochschule Brandenburg besucht. Diese einwöchige Summerschool war der Start für das gemeinsame, internationale und interdisziplinäre Projekt mit den drei spannenden und innovativen Aufgabenstellungen rund um lokale Herausforderungen im Bereich Medizin und Energie.

Während des ersten Besuchs hatten sich die Teammitglieder der drei Projekte „portabler, appgestützter Telemedizinkoffer“, „mobile Solarbox“ und „appgestützter Biodigester“ persönlich kennengelernt. Auch sind in den Vorlesungen Wissen über Projektmanagementmethoden vermittelt und bereits erste Konzepte zur Umsetzung der Projekte ausgearbeitet worden. Im Anschluss an den ersten Besuch sind die drei Projekte fünf Monate lang kooperativ jeweils vor Ort bearbeitet worden, wobei die weite Distanz zwischen den Studierenden und auch die unterschiedliche Muttersprache sowohl eine Erfahrung als auch eine Herausforderung darstellten. Den Abschluss des IIP bildete dann das Kolloquium in Kenia, bei dem die Studierenden gemeinsam ihre Projektumsetzung präsentierten. Dies sollte jedoch nicht online geschehen, sondern dort, wo die Projektergebnisse genutzt werden: in Kenia. Gastgeberin war dieses Mal die Masinde Muliro University of Science and Technology.

Aber eine Winterschool im Ausland bedeutet natürlich nicht nur das Kennenlernen der Bildungseinrichtung, sondern auch das Kennenlernen des Landes, der Kultur und der Menschen. Viele gemeinsame Abende bei typisch kenianischen Spezialitäten ermöglichten Einblicke in lokale Bräuche und Sitten. Einkäufe auf den Marktplätzen und in den vielbelebten Straßen der Stadt durften natürlich nicht fehlen.

Auch die Natur hielt viel Interessantes bereit. So war ein Highlight der Reise ein Besuch im „Kakamega Forest National Reserve“, einem Naturschutzreservoir mit Regenwald. Bei einer Führung auf den verschlungenen Wegen konnten alle viel über die lokale Flora und Fauna lernen. Der lange Fußmarsch durch das feuchte Klima des Waldes wurde mit einem wunderschönen, weitreichenden Ausblick über das Land belohnt. Auch für den Rückweg gab es ein paar Eindrücke - hier zeigte sich auf den letzten Kilometern, warum der Regenwald Regenwald heißt, denn es brach ein Tropengewitter herein. Besonders eine Tierart, die während des Ausflugs in der „Kisumu Impala Sanctuary“ zu sehen war, hinterließ einen bleibenden Eindruck. So wurde einigen das Obst aus den Händen geklaut, als sich zwischen den freilaufenden Zebras und Impalas ein paar Affen hervorschlichen.

Eine spannende und ereignisreiche Woche neigte sich schnell dem Ende. Mit dem Versprechen, sich bald wiederzusehen, verabschiedeten sich alle Studierenden und Lehrenden voneinander, um anschließend die lange Heimreise nach Brandenburg anzutreten.

Dankbar war die Gruppe nicht nur für die Gastfreundschaft bei den Lehrenden und Mitarbeitenden der MMUST, sondern auch für die Begleitung durch Anika Kettelhake, die die gesamte Reise perfekt organisiert und geplant hatte. Sie ist Mitarbeiterin im Projekt „Inter³DNA: InterDisziplinär - InterNational - InterAktiv“ (Inter3DNA) an der Technischen Hochschule Brandenburg. Inter3DNA unterstütze das Lehrprojekt und die Exkursion anlässlich der Winterschool und wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Wer mehr von der Reise nach Kenia erfahren möchte, findet hier das komplette Reisetagebuch der Gruppe.

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