Beitrag aus dem Jahrbuch der Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2021/22

Luise Immendorff

BACHELOR OF SCIENCE BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE, ABSCHLUSS 2022


Hallo, ich bin Luise Immendorff und studiere seit September 2019 an der THB Betriebswirtschaftslehre. Nun, nach meinem abgeschlossenen Kolloquium, blicke ich auf die Zeit an der THB zurück.

Es war ein Studium voller Up and Downs. Von einem normalen ersten Semester über drei Onlinesemester, die teilweise doch sehr zermürbend waren, zu einem erlebnisreichen Auslandssemester. Zuletzt dann die doch herausfordernde Abschlussphase der
Bachelorarbeit. Als ich vor kurzem meine Bachelorarbeit abgegeben habe und durch die Gänge der THB ging, wurde mir bewusst, dass meine letzte Vorlesung vor Ort 2 ½ Jahre zurück liegt. Vom Studium an der THB kann ich also nur aus meinem ersten Semester berichten. Es war das Einzige, was ich in Präsenz hatte durch die Corona Pandemie. Insgesamt sind die letzten drei Jahre so schnell vergangen. Die Zeit, in der ich jeden Morgen nach Brandenburg gefahren bin, ganz normal Vorlesungen hatte, in der Mensa gegessen habe und lange Abende in der Bib mit Kommilitonen verbracht habe, kommt mir so weit weg vor.

Es war eine schöne Zeit. Besonders in Erinnerung ist mir der Trip nach Brüssel geblieben. Es gab verschiedene Wirtschaftsenglisch Kurse und unser Kurs ist für paar Tage nach Brüssel gefahren. Es ist schön, dass solche Angebote gefördert werden, mit internationalen Studierenden in Kontakt zu kommen und gemeinsam an Projekten arbeiten zu können. Genauso hat die THB ein großes Angebot an Partnerschulen, wo ein Auslandssemester absolviert werden kann. Dieses Angebot habe ich in Anspruch genommen und habe dadurch so viel erleben dürfen.

Als ich mich dazu entschieden hatte, mich für ein Auslandsemester zu bewerben, war es Mitte Januar und Deutschland befand sich im absoluten Lockdown. Trotz dieser Umstände dachte ich mir: komm bewirb dich, du kannst zu Not noch absagen. Ich wollte nicht noch ein Semester online absolvieren. Ich bekam recht schnell die Zusage für meinen Erstwunsch Finnland, aber wegen der Pandemie Situation konnte noch nicht endgültig entschieden werden. Darf ich einreisen? Was ist, wenn dort alles online ist und ich niemanden kennenlerne? Das waren meine Gedanken. Und jetzt im Nachhinein war es das beste Semester, was ich hatte. Ich habe so viele Menschen kennengelernt, hatte fast normal Präsenzunterricht und konnte zudem auch noch viel reisen. Ich kann nur jedem empfehlen, der offen ist und gerne mal eine Zeitlang im Ausland leben möchte, ein Auslandsemester zu machen. Während meiner Bachelorarbeit habe ich mich viel mit dem Thema Startup auseinandergesetzt. Mein Thema war: Building MVPs – Wie technologieorientierte Startups kreativ anhand der Lean Startup Methode neue Produktideen testen und validieren. MVPs sind Minimum Viable Products auf deutsch minimal funktionsfähige Produkte, welche also die kleinste Menge an Funktionen besitzen, die ein Kundenfeedback hervorrufen. Anhand derer sollen Startups ihre Ideen testen, um auf Basis von diesem Kundenfeedback Schritt für Schritt ihre Produkte zu entwickeln. Viele Startups scheitern, insbesondere weil ihnen entweder das Kapital ausgeht oder für entwickelte Produkte gar kein Bedarf besteht. Mit den MVPs soll dies verhindert werden. Für mich war es spannend mich mit verschiedenen Startups und ihrer Anfangsphase auseinanderzusetzen. Zu erfahren, wie sie klein angefangen haben und Schritt für Schritt zu den Unternehmen geworden sind, wie es sie heute gibt.

Ich kann an der Stelle auch den Podcast Marketing_021 von Professor Dr. Martin Wrobel empfehlen.Dort unterhält er sich regelmäßig mit Gründern von Startups. Da mir das Thema persönlich viel Spaß gemacht hat, kann ich mir auch gut vorstellen in diesem Bereich später einmal zu arbeiten. Momentan bin ich auch auf der Suche nach einem Praktikum, da ich erstmal weitere praktische Erfahrungen sammeln möchte, bevor ich ein Masterstudium anstrebe. Mir hat das Praktikum während meines Studiums viel weitergeholfen, um mich auszuprobieren und zu schauen, was mir liegt und Spaß macht. Mein Pflichtpraktikum habe ich im betrieblichen Gesundheitsmanagement absolviert. Im Abschlussgespräch hat mich mein Betreuer gefragt, was mir im Studium gefehlt hat. Mir ist da vor allem der Praxisbezug in den Sinn gekommen. Ich fand es großartig, während des Praktikums verschiedene Bereiche eines Betriebs kennenzulernen. Jedoch reichen da nicht 10 Wochen aus. In Finnland habe ich einige kennenglernt, die dual studieren. Wenn ich mich heute nochmal entscheiden müsste, würde ich ein duales Studium näher in Betracht ziehen, als ich es vor meinem Studium getan habe.

ZUKUNFTSPLÄNE

Wie schon erwähnt möchte ich gerne noch meinen Master machen. Vorher habe ich erstmal vor, zu arbeiten, um so weitere praktische Erfahrungen zu sammeln. Ich erhoffe mir davon, mehr Klarheit darüber zu erlangen, was mich wirklich interessiert und Spaß macht. Ich möchte mir die Zeit nehmen, für mich das Richtige zu finden und mich etwas auszuprobieren, bevor ich weiter studiere und dann fest in das Berufsleben einsteige. Ein Wunsch ist es zudem, zu reisen. Mit einem one way Ticket los und als Au Pair zu arbeiten oder Work und Travel zu machen. Generell kann ich mir auch vorstellen, nochmal im Ausland zu studieren. Es waren jetzt drei sehr intensive Jahre, die mich definitiv vorangebracht haben. Ich habe eine Menge gelernt, insbesondere auch nochmal durch meine Bachelorarbeit. Trotz der Umstände war es eine gute Zeit und ich denke ich kann sagen, dass ich das Beste aus der Zeit gemacht habe.


September 2022 - aus dem Jahrbuch der Absolventinnen und Absolventen des Jg. 2021/2022

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