Von B wie „Besser Studieren mit KI“ bis Z wie „Zeitreise AR“

Die Erstsemester des Fachbereichs Informatik und Medien begeistern bei der PST-Abschlussveranstaltung.

Nur wenige Wochen nach Studienbeginn zeigten die Erstsemester des FBI der THB am 8. Dezember 2025, wie viel Neugier, Kreativität und technische Kompetenz bereits in ihnen steckt. Beim Abschluss des Projektorientierten Studiums (PST) präsentierten zehn Teams im voll besetzten Audimax ihre ersten eigenen Projekte – von Computerspielen über KI-gestützte Lernhilfen bis hin zu AR-Zeitreisen.

Trotz der kurzen Vorbereitungszeit überzeugten die Studierenden mit klaren Ideen, mutigen Umsetzungen und einem hohen Maß an technischem Verständnis. Die Jury hatte es entsprechend schwer: Die Qualität der Beiträge lag so dicht beieinander, dass die Wahl am Ende historisch ausfiel. Erstmals in der Geschichte des PST gab es gleich drei Gewinnerteams des „Best Presentation Awards“:
    •    Künstliche Intelligenz (Prof. Dr. Kitzelmann)
    •    Besser Studieren mit KI (Prof. Dr. Merz)
    •    Image Upscaling (Prof. Dr. Buchholz)

Doch was steckt hinter den vielfältigen Projekten von A bis Z?

Besser Studieren mit KI – Ein Lerntutor für „Max“

Das Team rund um Prof. Dr. Merz entwickelte eine fiktive Figur namens Max, die – wie viele echte Erstsemester – im Studium vor Herausforderungen steht. Um herauszufinden, wo Studierende tatsächlich Schwierigkeiten haben, führte das Team eine Umfrage durch. Das Resultat: viele fühlen sich bei Lernstrategien unsicher. Die Antwort darauf war ein innovativer KI-Lerntutor. Die Studierenden entwickelten die technische Architektur inklusive RAG-System und führten eine Live-Demo von „KiTu“ vor. Das System kann passende Übungsblätter vorschlagen und sogar neue Aufgaben generieren.

Computerspiele – Ein Blick in die Geschichte der Konsolen

Das Team von Prof. Dr. Syrjakow nahm das Publikum mit auf eine Reise in die Welt der Spielkonsolen. Verglichen wurden die weltweite Markteinführung, Preise sowie der Einfluss und das Vermächtnis der Playstation 3 (Sony), der Xbox 360 (Microsoft) und der Wii (Nintendo). Besonders beeindruckend war die Gegenüberstellung ihrer technischen Besonderheiten – von Grafikleistung über Controller bis zu legendären Spielen.

Digitaler Escape Room – Nervenkitzel in HTML, CSS und JavaScript

Unter der Leitung von Prof. Dr. Lobachev stellte das Team einem spannenden Escape-Room-Szenario: Ein Computervirus fordert Bitcoins und der Server muss in 60 Minuten abgeschaltet werden. Die Studierenden gestalteten neue Räume, ein alternatives Ende und präsentierten ihre Web-Umsetzung live.

Image-Upscaling – Wenn Auflösung plötzlich eine Wissenschaft wird

Prof. Dr. Buchholz’s Team beschäftigte sich mit der grundlegenden Frage: Wie kann man die Auflösung eines Bildes verbessern? Neben klassischen Interpolationsmethoden testeten sie moderne KI-Verfahren wie TorchSR. Die Ergebnisse zeigten große Unterschiede und dass die menschliche Wahrnehmung besonders empfindlich auf Kanten reagiert. Auch Anwendungen für Video-Upscaling wurden vorgestellt.

KoKoFit – Trittsicher durch Brandenburg

Im Projekt von Dr. Orlowski ging es um echte Gesundheitsförderung für Senior:innen. Gemeinsam mit der Stadt Brandenburg und der Firma Spiel-Bau GmbH recherchierte das Team Ideen für einen Outdoor-Balancepfad. Dafür führten sie Umfragen durch, besuchten Hersteller, analysierten bestehende Produkte und testeten im Labor ein spezielles Trainingsgerät „Tanzschule“. Auch ein Werbeflyer entstand. Weitere Ideen wie Trittsteinpfade oder eine „Balance-Ampel“ runden das Konzept ab.

Künstliche Intelligenz – Eine THB-Studienberatungs-KI

Das Team von Prof. Dr. Kitzelmann zeigte, wie man eine KI entwickelt, die nur auf gültige Dokumente der THB (z. B. SPO, RO) zugreift – also ohne Halluzinationen arbeitet. Die Studierenden erklärten Tokens, Embeddings, RAG-Mechanismen und bauten einen eigenen System-Prompt. Die Live-Demo zeigte, dass das Modell zielgenau THB-spezifische Fragen beantworten kann.

Multi-Agenten-Simulationen mit NetLogo

Bei Prof. Dr. Trancón Widemann lernten die Studierenden, wie man komplexe Prozesse simuliert – etwa Ökosysteme, Verkehrsflüsse oder soziale Dynamiken. Das Team präsentierte ein selbst entwickeltes Ampel-Modell und zeigte, wie NetLogo in Bereichen wie Gesundheit, Ökologie oder Informatik eingesetzt werden kann.

Prompt Engineering – Vier Projekte, ein Ziel: bessere KI-Ergebnisse

Unter der Leitung von Prof. Dr. Kastsian untersuchten vier Teilgruppen verschiedene KI-Anwendungen:

  • Kurzgeschichten schreiben: Drei große Modelle (ChatGPT, Gemini, Claude Sonnet) waren im Vergleich mit dem Tipp, für das Genre „Science-Fiction“ eher „Claude“ zu nutzen.
  • Wissenschaftliche Texte recherchieren: Hier verbessern die Rollendefinition, Formatvorgaben und schrittweises Argumentieren die Qualität.
  • Software-Erstellung und Code-Generierung: KI ist als Lernhilfe nutzbar, aber klare Prompts sind zu definieren und Halluzinationen zu beachten.
  • Tabellen & Diagramme: Komplexe Prompts steigern auch hier die Genauigkeit.

Vibe Coding – Spieleentwicklung mit KI

Prof. Dr. Marquardt und sein Team zeigten, wie rasant Spieleentwicklung mit KI sein kann. Vier Browsergames – Snake 3D, Tetris, Asteroids und Flappy – entstanden mithilfe von ChatGPT. Neben technischen Details wurden die Spiele live vom Publikum getestet.

Zeitreise AR – Historische Objekte in 3D

Das Team von Prof. Kim arbeitete mit dem Stadtmarketing Brandenburg zusammen und stellte 3D-Objekte für Augmented Reality her. Die Studierenden verglichen Photogrammetrie, KI-basierte und manuelle Modellierung. Mithilfe von Metashape, Cinema 4D sowie KI-Tools wie RODIN.AI entstanden beeindruckende 3D-Modelle.

Fazit

Die Abschlusspräsentation des Projektorientierten Studiums zeigte eindrucksvoll, wie viel Talent und technische Neugier in den neuen Studierenden steckt. Ob Programmierung, KI, Simulation oder AR – die Vielfalt der Themen machte deutlich, wie praxisnah und kreativ die Ausbildung am Fachbereich Informatik und Medien ist. Mit diesem Start können wir uns auf viele weitere innovative Projekte in den kommenden Semestern freuen.

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Campusgeschichten