Nach drei Jahren als Vizepräsident für Lehre und Internationales an der Technischen Hochschule Brandenburg verabschiedet sich Prof. Dr. Rolf Socher in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin ist die Digitalisierungsexpertin Prof. Dr. Vera Meister, die heute das Amt übernimmt.
„Zum Ende meiner Amtszeit bietet das Projekt Inter³DNA einen schönen Ausblick für die weitere Entwicklung der Hochschule“, resümiert der scheidende Vizepräsident für Lehre und Internationales Prof. Dr. Rolf Socher zum Ende seiner Amtszeit. Das Projekt „Inter³DNA: InterDisziplinär – InterNational – InterAktiv“ wird im Rahmen des DAAD-Programms HAW.International gefördert und soll die Internationalisierung der TH Brandenburg weiter vorantreiben. Unter anderem ist geplant, neue Lehrkooperationen mit Hochschulen im Ausland aufzubauen.
Rolf Socher arbeitet seit 15 Jahren für die Technische Hochschule Brandenburg. 2007 ist er als Professor von der Hochschule Emden/Leer nach Brandenburg an der Havel gewechselt, um fortan eine Professur für Mathematik zu bekleiden. Zudem fungierte er im Laufe der Jahre auch als Dekan für den Fachbereich Informatik und Medien sowie als Vorsitzender des Senats der Technischen Hochschule Brandenburg. Im April 2019 trat er das Amt des Vizepräsidenten an.
„Als einschneidendes Ereignis während meiner Amtszeit als Vizepräsident werde ich immer die Pandemie und die damit verbundene Krisenbewältigung in Erinnerung behalten“, sagt der 66-jährige Rolf Socher. „Als großen Vorteail dieser Zeit sehe ich allerdings den Schub für die digitale Lehre.“ Diese sollte ohnehin ausgebaut werden, zumal die TH Brandenburg gute Erfahrungen mit den Online-Studienangeboten des Hochschulverbunds Virtuelle Fachhochschule gemacht hat. So gelang die vollständige Umstellung auf die Online-Lehre anlässlich des ersten Lockdowns im März 2020 innerhalb weniger Tage.
„Digitalisierung in der Lehre bedeutet auch, das Beste aus beiden Welten zu vereinen“, sagt die neue Vizepräsidentin für Lehre und Internationales Prof. Dr. Vera Meister im Hinblick auf die Bereicherung von altbekannten Lehrformaten durch digitale Elemente. Unter anderem sei die Unterrichtsmethode des „Umgekehrten Unterrichts“ sehr vielversprechend und werde an der TH Brandenburg bereits erfolgreich angewandt. Dabei werden den Studierenden Videos oder andere Materialien mit den aktuellen Inhalten der Vorlesung vor der Präsenzveranstaltung zum Selbststudium zur Verfügung gestellt. Im persönlichen Treffen werden dann die theoretischen Inhalte diskutiert, in den praktischen Kontext gestellt und geübt. „So gewinne ich als Lehrende viel Freiraum in der direkten Kommunikation mit meinen Studierenden und kann zum Beispiel auf das individuelle Lerntempo oder auch sprachliche Barrieren eingehen“, so Vera Meister.
Individualität, Flexibilität und Vielseitigkeit sind Stichworte, mit denen die Professorin für Wirtschaftsinformatik digitale Lehrmethoden umschreibt. Sie kündigt an: „Digitale und analoge Lerninfrastrukturen und -methoden werden sich zukünftig gegenseitig bereichern und ergänzen. Wir können auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Studierenden und auch von externen Interessierten eingehen und so in Sachen Lehre und Weiterbildung vieles möglich machen.“
Prof. Dr. Vera Meister befasst sich seit rund 20 Jahren mit digitalen Lehr- sowie Lernformaten und hat bereits beim Aufbau einer Online-Plattform für Weiterbildung und Qualifizierung in der Metallindustrie mitgewirkt. Vor zehn Jahren wechselte die Diplom-Mathematikerin und Wirtschaftswissenschaftlerin von einer privaten Hochschule an die Technische Hochschule Brandenburg und trat hier ihre Professur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Betriebswirtschaftliche Anwendungen und Wissensmanagement an. Zuletzt leitete sie die Ständige IT-Kommission der Hochschule, die federführend für mehrere Digitalisierungsvorgänge in der Lehre und der Verwaltung der Hochschule wirkt sowie hochschulübergreifende Projekte umsetzt.
Vera Meister ist in Dresden aufgewachsen und hat in der Ukraine studiert. Die Professorin wurde vom Senat der Technischen Hochschule Brandenburg für die kommenden drei Jahre in das Amt der Vizepräsidentin gewählt.
Technische Hochschule Brandenburg
Die 1992 gegründete Technische Hochschule Brandenburg ist eine moderne Campushochschule mit Sitz in Brandenburg an der Havel. Das Lehrangebot der Hochschule erstreckt sich über die Fachbereiche Informatik und Medien, Technik sowie Wirtschaft – zunehmend auch in berufsbegleitenden und dualen Formaten. Die THB fördert besonders die Möglichkeit eines Studiums ohne Abitur. Die rund 2.700 Studierenden werden von 67 Professorinnen und Professoren betreut. Alle Studiengänge führen zu einem Bachelor- oder Master-Abschluss. Mehr Informationen unter www.th-brandenburg.de