Während andere Hochschulen den Lehrbetrieb komplett ruhen lassen oder an einer eigenen Lösung arbeiten, hat an der THB eine Gruppe um den Informatik-Professor Dr. Thomas Preuss das Online-System „Big Blue Button“ ausprobiert und aufgesetzt. Anschließend testeten sie es mit wenigen Studierenden, nahmen es nach zwei Tagen im Fachbereich Informatik und Medien in Betrieb und nach einer Woche auch in der gesamten Hochschule. Das alles geschah mit einem Minimum an Ressourcen, der Datenverkehr läuft über eine Cloud, deren Server in Frankfurt am Main stehen. Dadurch werden die Kapazitäten des hochschuleigenen Rechenzentrums geschont.
Eigentlich hätten die THB-Studierenden am 16. März zu den ersten Vorlesungen im Sommersemester 2020 auf den Campus kommen sollen. Doch drei Tage zuvor haben die brandenburgischen Hochschulen gemeinsam unter Berücksichtigung der zentralen Vorgaben der Landesregierung entschieden, den Präsenz-Lehrbetrieb auszusetzen. „Da nicht abzuschätzen ist, wie lange dieser Zustand anhält, waren schnelle Alternativen gefragt“, betont Prof. Preuss. Dabei kam ihm und seinen Mitstreitern zugute, dass der Fachbereich seit fast 20 Jahren Erfahrungen mit der Online-Lehre hat – in den Online-Studiengängen Medieninformatik (Bachelor und Master) - sowie 10 Jahre Erfahrungen im Bereich des Cloud and Mobile Computing.
Die Resonanz im Kollegium ist Prof. Preuss zufolge positiv: „Erfreulicherweise wurde die Idee sehr gut aufgenommen und sofort in die Tat umgesetzt. Wir helfen uns gegenseitig. Dazu wurde eine „Task Force“ gegründet, eine Gruppe, die sich regelmäßig virtuell trifft und wichtige Fragen klärt. Außerdem gibt es ein Moodle-Forum, wo alle Fragen zur Online-Lehre beantwortet und gesammelt werden.“ Weit mehr als die Hälfte der Lehrenden nutzen die Möglichkeit zur Online-Lehre bereits sehr engagiert, berichtet der Dekan des Fachbereichs Informatik und Medien, Prof. Dr. Martin Schafföner.
Die MAZ berichtet am 09.04.2020.